Musik macht müde Beine munter

27. August 2020

Für viele gehört Musik zum Laufen dazu. Unter Umständen kann das sogar die Leistung steigern.

 

Hilft Musik beim sportlichen Training? Bei Untersuchungen von Hobby-Ausdauersportlern auf dem Laufband und dem Rad-Ergometer stellte sich heraus, dass Musik tatsächlich beflügelnd wirken kann. Die Sportler hatten beim Training zu Musik einen 7 Prozent geringeren Sauerstoffverbrauch als ohne. Zudem waren die Bewegungsfolgen gleichmässiger, wodurch die Trainings ökonomischer wurden. Dabei wurden insgesamt Leistungssteigerungen um bis zu 15 Prozent gemessen, während Werte wie Herzfrequenz und Laktatkonzentration unverändert blieben.

Und welche Musik ist ideal? Am besten wirkt das Musikdoping, wenn das Tempo zur Trainingsintensität passt: Bei moderater Intensität sind es Klänge mit 90–120 Schlägen pro Minute (bpm), bei hoher Intensität noch etwas schnellere mit 120–150 bpm. Einer der beliebtesten Songs bei Joggern ist «Raise Your Glass» von Pink mit 122 bpm.

Je mehr «Beats per Minute» (bpm) ein Musikstück aufweist, desto schneller wird gelaufen. Idealerweise werden Musikstücke mit geraden Taktzahlen (2/4- oder 4/4-Takt) verwendet, die so schnell sind, dass die Beine den Ohren noch nachkommen. Wer Intervalltraining mit Musik anstrebt, wechselt zwischen langsameren und schnelleren Stücken ab, die sich im Bereich von 120 bis 145 bmp bewegen – und vergisst dabei nicht, Untergründe, Witterung und Gefälle des Trainingslaufs in der Playlist zu berücksichtigen. Was einfach tönt - «Lauftraining mit Musik» - kann also bei adäquater Umsetzung sehr viel Vorarbeit benötigen. Und nicht zu unterschätzen ist der Umstand, dass sich Sportler stärker verausgaben und entsprechend langfristig auszehren, wenn sie dauernd mit aufpeitschender Musik unterwegs sind. Leichter funktioniert musikgesteuertes Training auf dem Laufband. Jedenfalls dann, wenn sich das Laufband an einem Ort ohne störend laute Hintergrundmusik befindet. Spezielle Playlists fürs Lauftraining gibt es übrigens auf der Website https://jog.fm/, auch als App erhältlich.

Welche Schrittfrequenz der ehemalige Schweizer Marathon-Crack Viktor Röthlin empfiehlt und wie sich Musik darauf auswirken kann, liest du hier

 

 

Foto: iStock.com