Das Auf-der-Piste-Skischuh-Auszieh-Syndrom

Christian Sommer 5. febbraio 2015

Ausgelöst werden die Schmerzen bei Belastung in geschlossenen Schuhen, z.B. Skischuhen oder Wanderschuhen, oder in modischen Damenschuhen mit hohen Absätzen. Oder an der roten Ampel bei langem Durchtreten von Bremse und Kupplung. Der Schmerz lässt sich durch Druck mit dem Daumen von unten und dem Zeigefinger von oben zwischen den Zehengelenken auslösen. Die Diagnose ist (auch ohne Röntgen oder Magnetresonanztomografie) schnell gestellt: ein Morton-Neurom, also Nervenschmerzen.

Wie entsteht ein Morton-Neurom?

Der Fuss wird von einer Vielzahl von Nerven versorgt. Diese liegen zwischen Knochen, Muskeln, Sehnen und Bändern eingebettet. Unzählige Bewegungen üben Druck und Zug auf die Nerven aus. Im Normalfall leisten sie eine „reibungslose“ Arbeit und versorgen den Körper mit allen nötigen Daten. Häufige Ursachen für Nervenschmerzen sind mechanische Reizungen. Betroffen sind vor allem Gefühlsnerven. Beim weiblichen Fuss führen hormonelle Veränderungen zu einer Lockerung der Strukturen, sodass der Fuss länger oder breiter wird. Diese Formveränderungen, aber auch äussere Einwirkungen (Druck in zu engen Schuhen), können Nervenreizungen begünstigen.

Was ist ein Morton-Neurom genau?

Unter einem Morton-Neurom versteht man eine Verdickung der sensiblen Nervenäste an der Fusssohle, und zwar auf Höhe ihrer Verzweigung zu den Zehen. Typischerweise zwischen der zweiten/dritten oder der dritten/vierten Zehe. Im Frühstadium schwillt die den Nerv umgebende Hülle an. Dieser Zustand ist bei Behandlung reversibel, also behebbar. Bei der Behandlung wird ein Anästhetikum in Kombination mit entzündungshemmendem Kortison um den Nerv herum gespritzt. Auch eine Schuhanpassung oder Schuheinlage kann helfen. Eine spontane Heilung aber ist selten. Im Spätstadium umgibt sich der Nerv mit einer narbigen Schutzhülle wie ein Kokon. Dieser Zustand ist irreversibel, hier kann nur die operative Entfernung des entzündeten und verdickten Nervenstückes helfen.