INTERVIEW MIT LARS FORSTER
Wer sich als Schweizer im Mountainbiken für die olympischen Spiele qualifiziert, hat bereits eine der grössten Hürden erfolgreich gemeistert. Lars Forster, der Schweizermeister U23, gelang dieses "Kunststück", obwohl er in diesem Jahr die erste Saison bei den Profis mitfährt.
Dein rasanter Aufstieg innerhalb weniger Jahre vom Nachwuchsfahrer zum Olympiastarter ist beeindruckend. Welches sind für dich die drei wichtigsten Gründe für deine beeindruckende Leistungsentwicklung?
Früher als ich bei den Junioren Erfolge feierte, habe ich sicher von meinem Talent profitiert. Danach reicht Talent alleine nicht mehr. Nach meinem Lehrabschluss als Polymechaniker konnte ich durch die Spitzensport RS mir ein Leben als Profi ermöglichen. Somit konnte ich mehr trainieren, mehr erholen und schaute auch auf die Ernährung. Zusammen mit meinem Trainer Fabian Neunstöcklin konnte mich so nach vorne arbeiten und hoffe es geht noch weiter.
Wie gehst du in ein Rennen? Legst du dir eine Taktik zurecht oder passt du dich der Rennsituation an? Gibt es zum Beispiel einen Verpflegungsplan? Welches sind deine Tipps für Hobbyfahrer?
Im Mountainbike-Sport ist es nicht wie auf der Strasse, wo man eine Teamtaktik festlegt. Klar, man fährt wenn möglich zusammen, aber schlussendlich ist es ein Einzelsport. Die eigene Taktik bildet sich dann erst im Rennen, wenn man sieht, wie die Tagesform ist. Der Verpflegungsplan ist immer gleich, ich mixe mir für jede Runde einen Bidon mit ca. 200ml Wasser und Isostarpulver. Der wichtigste Tipp für Hobbyfahrer ist, dass man am Start nicht überzieht und ein gleichmässig schnelles Tempo fährt.
Du musstest nach einem schlimmen Sturz das olympische Mountainbike Rennen aufgeben. Wie hast du abgesehen von deinem Sturz die olympischen Spiele erlebt?
Es war ein riesen Erlebnis. Wir hatten im Schweizer MTB Team eine super Atmosphäre. Als es dann nach einer einwöchigen Vorbereitungszeit in den Bergen von Rio runter in das Olympische Dorf ging, war einfach alles riesig.
Als Biker bist du nicht nur auf dem Mountainbike unterwegs, sondern auch auf der Strasse. Kannst du uns einen Überblick geben, wie viel du was trainierst?
Über das Jahr hinweg ändert sich das stets, aber im Winter bin ich sicher die meiste Zeit auf der Strasse unterwegs für eine gute Grundlage. Im Frühjahr kommen dann immer mehr rennspezifische Intervalle dazu, die ich stets auf dem Bike mache. Im Kraftraum war ich dieses Jahr nicht, ich mache nur das nötige Rumpfkrafttraining mit Eigengewicht.
Wir danken Lars Forster für die interessanten Antworten.