Interview mit Anja Weber

26. Dezember 2022

Es ist nicht einfach, es bis ganz an die Spitze zu schaffen. Schon gar nicht in zwei verschiedenen Sportarten. Genau dies schafft jedoch Anja Weber. Die 21-jährige Zürcherin ist u23-Weltmeisterin im Langlauf und Mitglied des Triathlon Nationalkaders. Ihr Ziel: Sowohl im Winter 2026 in Milano als auch im Sommer 2028 in Los Angeles an den Olympischen Spielen am Start zu stehen.

Anfang Dezember wurdest du zum «Best Talent Sport» gewählt. Was bedeutet diese Auszeichnung für dich?

Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel. Es zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin, und es gibt mir sehr viel Motivation für die Zukunft. Ich freue mich sehr darüber, dass mich so viele Leute auf meinem Weg unterstützen und für mich gevotet haben, denn dies ist eine einmalige und schöne Auszeichnung. Danke vielmals dafür!

Als Langläuferin und Triathletin musst du zwei Sportarten unter einen Hut bringen. Kannst du uns Einblick in deinen Trainingsalltag geben? Wie sieht zum Beispiel dein Training in den 4 Jahreszeiten aus? Und wie während einer normalen Trainingswoche in der Langlauf- und in der Triathlon-Saison? Wann hat es wie viel von der einen, wann von der anderen Sportart mit dabei?

Im Winter stehen durch den Langlauf sehr viele Wettkämpfe an. Deshalb konzentriere ich mich mehrheitlich auf die Wettkämpfe. Wenn ich zuhause bin, schwimme ich immer gerne beim SchwimmClub Uster Wallisellen und laufe. Das Radfahren ersetze ich mehr durch das Langlaufen. Nach der Langlaufsaison gibt es dann meistens eine Woche mit sehr wenig Training und danach beginnt schon wieder der Aufbau für die Sommersaison. Mehr Schwimm-, Rad- und Lauftrainings stehen auf dem Programm.

Mitte Mai beginnen für mich dann die ersten Triathlonwettkämpfe. Dabei fokussiere ich mich mehrheitlich auf die Wettkämpfe und gute Trainings. Wenn es Richtung Herbst geht, baue ich bereits die ersten Rollskieinheiten ein, um mich ein bisschen auf den Winter vorzubereiten. 

Meine Triathlonsaison beende ich meist Mitte September, also um einiges früher als üblich. Danach gibt es wiederum eine kleine Pause. Es folgen Grundlagentrainings und Trainingslager mit Swiss Ski, bevor es dann wieder auf den Schnee geht. 

Grundsätzlich unterscheiden sich die Trainings nicht sehr viel voneinander. Im Sommer und im Winter stehen die Wettkämpfe im Vordergrund und in den Zwischensaisons geht es mehr darum, die Grundlagen dafür zu schaffen.

Welches sind in deinen Augen ganz grundsätzlich die 3 wichtigsten Punkte, die zum Erfolg führen?

  1. Die Freude am Sport muss man sicherlich haben. Wenn es einem Spass macht, dann übt man seine Sportart mit Leidenschaft aus, was einem hilft, erfolgreich zu sein.
  2. Ziele setzen ist in meinen Augen ebenfalls sehr wichtig. Gerade, wenn man zwei Sportarten macht, ist es wichtig, dass man sich Ziele setzt. Somit kann man sich auf das Highlight freuen und zielorientiert arbeiten. 
  3. Das richtige Umfeld ist ebenfalls ein sehr grosser Erfolgspunkt. Nur dank meinem Haupttrainer, Michi Rüegg, und meinem Hauptclub TG Hütten ist es mir möglich, beide Sportarten auszuüben. Deshalb ist es sehr wichtig, dass man auf gute Unterstützung zählen darf.

Der Winter und damit die Langlaufrennen stehen bevor. Was darf bei Hobbyathleten in der Vorbereitung darauf auf keinen Fall fehlen? 

  1. Wichtig ist, dass man sich je nach Wetter gut anzieht. Man sollte sich gut bewegen können, aber es sollte nicht zu kalt sein.
  2. Trinken und Essen sind in kalten Jahreszeiten ebenfalls sehr wichtig und geben Energie.

Gibt es einen Geheimtipp aus dem Bereich Training, Material, Ernährung oder Erholung, den du uns preisgeben kannst?

Das Wichtigste ist, dass man gut auf seinen Körper hört. So kann man schneller reagieren, falls etwas nicht optimal läuft und Fehler vermeiden.

Foto: zvg