Ist das Verletzungsrisiko nach einer COVID-Erkrankung höher?

18. Januar 2022

Steige langsam wieder ins Training ein, wenn du eine COVID-Erkrankung hattest.

Forscher befragten im Rahmen einer Studie im Zeitraum von Juli bis September 2020 fast 2000 Läuferinnen und Läufer, ob sie an COVID erkrankt waren, und ob sie seit März 2020 so schwer verletzt waren, dass sie mindestens eine Woche lang nicht laufen konnten. Zum Erstaunen der Forscher zeigte sich unter all den Befragten, welche mindestens 18 Jahre alt und 2019 mindestens an einem Lauf teilgenommen hatten, ein signifikanter Unterschied: Bei der Gruppe, die COVID hatte, war die Wahrscheinlichkeit, sich zu verletzen 1.66 Mal höher als bei der Gruppe der Gesunden! Keinen signifikanten Unterschied gab es hingegen in der Art der Verletzungen, was darauf hindeutet, dass die Abnahme der allgemeinen aeroben, muskulären und skelettalen Stärke ein Schlüsselfaktor war.

Eine krankheitsbedingte Pause birgt Risiken

Was könnte der Grund dafür sein, dass sich die Läuferinnen und Läufer, welche COVID hatten, leichter verletzten? Die Forscher vermuten, dass es einen entscheidenden Unterschied darin gibt, ob sich jemand beispielsweise nach einer langen Saison bewusst eine Auszeit nimmt, oder ob jemand von einer Krankheit betroffen ist. Krankheiten können nämlich zu einer stärkeren Beeinträchtigung von Kraft und Fitness führen. Und COVID-19 kann zusätzlich stärkere systemische Auswirkungen haben als eine typische Erkältung. Wird das Training nach überstandener Krankheit wieder aufgenommen, gilt es dies zu berücksichtigen und langsamer und kürzer zu trainieren und gleichzeitig in den Faktor Kraft zu investieren. Verpasstes darf nicht nachgeholt werden und Ziele müssen gegebenenfalls neu definiert werden. Andernfalls droht eine erneute Pause aufgrund einer Verletzung am Bewegungsapparat.

Foto: iStock.com/AndreyPopov