So bereitest du dein Rennen ideal vor

Valentin Belz 25. April 2023

In den letzten Tagen vor dem Tag X lohnt es sich das Training zu reduzieren.

Wer kennt es nicht: Wenn der Wettkampf näher rückt, kommen die Unsicherheit und die Nervosität. Schaffe ich das? Habe ich genug trainiert? In den verbleibenden ein bis zwei Wochen vor dem Rennen wird dann versucht, noch das maximal Mögliche heraus- und Verpasstes aufzuholen. Dies ist aber meist kontraproduktiv! Was in der Schulzeit unmittelbar vor Prüfungen mit einem Sondereffort funktionierte, hat vor einem Rennen die gegenteilige Wirkung: Das Mehr an Volumen und Intensität führt zu zusätzlichen Mikroverletzungen im Muskelgewebe und Erschöpfung der Energievorräte. Das Resultat ist ein bedeutend schlechteres Wettkampfergebnis.

Tapering ist der Schlüssel zum Erfolg

Statt unmittelbar vor einem Rennen mehr zu trainieren, gilt es das Training gezielt zu reduzieren. Tapering (englisch für "Reduktion") ist der Fachbegriff hierfür und hat zum Ziel, physische und mentale Reserven für den Tag X aufzubauen. Zugegeben, es ist mit dem Rennen vor Augen häufig nicht einfach, vernünftig zu sein. Doch eines ist sicher: Es war noch nie jemand zu gut erholt an der Startlinie. Das Gegenteil hingegen war schon sehr häufig der Fall.

Tipps für die letzten Wochen vor dem Rennen

  • Halte dir vor Augen, dass Gras nicht schneller wächst, wenn man daran zieht. Das Wachstum braucht einfach seine Zeit. Genau gleich verhält es sich mit dem Trainingsaufbau. Was du heute machst, wirkt sich im Prinzip erst in 4-6 Wochen aus.
  • Reduziere den Umfang, aber nicht die Intensität. So erholst du dich auf der einen Seite von der anspruchsvollen Vorbereitung und erhältst auf der anderen Seite die Kondition und Tempohärte.
  • Je länger die Distanz und je ambitionierter das Ziel ist, umso wichtiger ist Tapering.
  • Das gewohnte Alternativtraining kann man während der Tapering-Phase beibehalten. Aber es bringt natürlich nichts, die frei gewordene Zeit mit einer neuen Sportart zu füllen.
Foto: iStock.com/Aleksandr Zyablitskiy