Trainingslager für Läufer und Multisportler

21. Februar 2018

 

 

 

Viel Umfang, aber locker 

Ein Trainingslager im Frühling ist nicht dazu da, unglaublich hart zu trainieren, sondern dazu, um sich vielseitig die Basis für eine lange Saison zu erarbeiten. In einem frühen Trainingslager daher immer locker, aber mit genügend Umfang trainieren. Als Grundlegel gilt: Mehr als das zweieinhalbfache des normalen wöchentlichen Trainingsaufwands ist für den Körper nicht zu bewältigen! Deshalb: So viel Umfang wie möglich machen, aber mit der Intensität unten bleiben. Sämtliche Einheiten in sämtlichen Disziplinen müssen im aeroben Bereich absolviert werden, was aber beispielsweise Kraftausdauer-Einheiten nicht ausschliesst. 

Vielseitig trainieren

Multisportler haben durch die unterschiedlichen Disziplinen automatisch Abwechslung in der Art der Belastung, Läufer hingegen müssen mit alternativen Einheiten wie Stretching, Kraftgymnastik oder sanften Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren darauf achten, dass sie ihren Bewegungsapparat nicht überlasten und zu viel laufend unterwegs sind.

Übermut im Zaum halten

Gerade bei Neulingen ist die Vorfreude auf ein Trainingslager oft derart gross, dass sie beim Training in der Gruppe an vorderster Front mitlaufen oder –fahren. Das erhöht die Gefahr, dass die Kräfte überschätzt werden und das Trainingslager zum Dauerwettkampf mutiert. Viele sind danach so müde, dass sie Wochen brauchen, bis sie sich körperlich wieder erholt haben. Versuche daher, auch in der Gruppe auf deinen Körper zu hören und wenn nötig zurückzustecken.

 

Genügend Schlaf

Natürlich ist ein Trainingslager auch dazu da, soziale Kontakte zu pflegen und sich zu vergnügen, aber ebenso gilt: In Zeiten, wo man die körperlichen Anstrengungen massiv erhöht, sollte man auch genügend Schlaf einplanen, damit man sich nicht in den Keller trainiert.

Genügend Energie einnehmen

Die Rechnung ist einfach: Wer viel Sport treibt, sollte auch genügend Energie zuführen. Also vielseitig und genügend essen sowohl zu den Hauptmahlzeiten wie auch unterwegs während der Belastung.

Sonnenschutz beachten

Wer aus der kalten Jahreszeit in südliche Gefilde flüchtet und mehrere Stunden am Tag bei schönem Wetter unterwegs ist, muss sich genügend vor der Sonne schützen. Nichts ist ärgerlicher, als bereits am ersten Tag einen zünftigen Sonnenbrand einzufangen. Also Sonnenschutzcreme mit hohem Schutzfaktor eincremen und auch den Kopf mit einem Cap gut vor der Sonnen schützen.

 

Ruhetage einschieben! 

Auch im Trainingslager muss man regenerieren. Deshalb zwischen lange Trainings auch solche schieben, wo die Umfänge gering sind. Auch lockere Einheiten haben es in sich, wenn sie lange (genug) sind. Besonders Sportler, die für zwei Wochen in die Wärme fliegen können, müssen aufpassen, sich nicht zu verheizen. Zwei Tage Ruhe sind in einem zweiwöchigen Lager Pflicht, damit der Körper sich regenerieren kann und auch nach zehn Tagen noch lange Einheiten möglich sind. Ein Ruhetag ist auch empfehlenswert für alle, die nur für eine Woche bis zehn Tage ins Trainingslager gehen.

Nach Trainingslager Erholung zwingend

Nach einem Trainingslager ist eine Regenerationswoche ein Muss! In dieser Woche sind weder viel Umfang noch hohe Intensitäten zu empfehlen.

Lieber zweimal eine Woche statt einmal zwei

Wenn möglich statt eines zweiwöchigen Trainingslagers zwei einwöchige absolvieren. In einem (zweiten) Trainingslager sechs bis drei Wochen vor dem Hauptwettkampf gelten andere Regeln als in einem „frühen“ Trainingslager. In einem allfälligen zweiten wird nicht mehr so viel lockere Ausdauer (also Umfang) trainiert, dafür werden intensive Einheiten eingebaut. Vorteil eines solchen Trainingslagers: Man hat mehr Zeit, sich von den harten Trainings zu erholen, als wenn man arbeiten müsste. Und dies bedeutet allgemein eine bessere Trainingsqualität und damit auch einen besseren Trainingseffekt.

Hauptwettkampf im Auge behalten

Wer nur begrenzt Ferien zur Verfügung hat und ins Trainingslager geht, um auf ein grosses Ziel hin zu trainieren, muss sein Trainingslager geschickt planen und dabei den Hauptwettkampf im Auge behalten. Findet dieser nicht in der ersten Jahreshälfte statt, macht ein Trainingslager im Februar oder März noch wenig Sinn, auch wenn es noch so reizvoll ist, in wärmere Gefilde zu fliegen. Denn was hat man davon, im Februar in Form zu kommen, wenn der Hauptwettkampf erst im September ist?

 

 

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