Wie sicher ist Schwimmen in Corona-Zeiten?

18. November 2020

Falls du zu den Glücklichen zählst, die ein offenes Hallenbad in der Nähe haben, aber normalerweise Menschenansammlungen meidest, kannst du getrost die Badesachen packen. Die Gefahr, sich durch Badewasser mit dem Coronavirus zu infizieren, ist bei korrektem Verhalten extrem gering.

 

Selbst wer Wasser schluckt, in dem sich eine Covid-19-positive Person aufhält, muss sich nicht sorgen. Denn einerseits wirkt im Badewasser ein enormer Verdünnungseffekt, sodass die Virenlast verschwindend klein ist. Und andererseits wird Badewasser in der Schweiz aufwändigst gereinigt, gefiltert und mit Chlor oder anderen Chemikalien behandelt: Da haben Coronaviren keine Chancen.

Gefahr: Garderobe und Toilette

Allerdings kann man sich im Hallenbad dennoch mit Sars-CoV-2 anstecken. Überall da, wo infizierte Mitmenschen Aerosole hinterlassen, die sich lange in der Luft halten. Das kann je nach Belüftung bereits beim Anstehen an der Kasse, in den Garderoben oder in den Toilettenkabinen passieren. Letztere sind besonders kritisch zu werten, da die Räumlichkeiten relativ eng und hochfrequentiert sind und selten starker Zugluft weht. Gleiches gilt auch für geschlossene Umkleidekabinen. Besser ist es, sich zügig in der Grossraumgarderobe mit Bewegung in der Luft umzuziehen.

Abstand am Beckenrand

Auch der Beckenrand innerhalb einer Schwimmbahn kann nicht immer als Safety-Zone betrachtet werden; gerade in Stosszeiten, wenn sich viele Menschen auf engem Raum tummeln, ist die Abstandsregel schwierig einzuhalten. Und wenn nicht doppelt breite Bahnen geführt werden, sollte man sich dort nicht extra lange aufhalten. Auch das Schwatzen im Wasser am Beckenrand ist aufs Nötigste zu reduzieren. Da der Lärmpegel in Bädern meist hoch ist, muss man auf eine laute, deutliche Aussprache zurückgreifen, um sich verständlich zu machen. Ohne Abstand ist dadurch die Gefahr einer Tröpfcheninfektion vergrössert.

Sorgenfrei Schwimmen

Während des Schwimmens ist die Ansteckungsgefahr gering, wenn man sich auf Schwimmerbahnen diszipliniert im Kreisverkehr bewegt und nicht im Planschbecken mit haushaltsfernen Menschen herumbalgt. Zum einen wälzen Armzug- und Beinschlagbewegungen die Luftschichten direkt oberhalb der Wasseroberfläche derart stark um, dass ausgeatmete Aerosole kaum an Ort stehen bleiben. Zum anderen helfen die Wasserfontänen der Schwimmbewegungen dabei, die Luft über der Wasseroberfläche pausenlos zu verdünnen. Aus denselben Gründen ist auch das Duschen vor und nach dem Training unproblematisch. Der Duschstrahl verdünnt Aerosole in der Luft und drückt sie nach unten.

Schwimmbretter, Pull-Buoys und Co.

Die Gefahr von Schmierinfektionen ist bei Schwimmbrettchen, Pull-Buoys oder Pool-Noodeln, die mehrere Menschen miteinander teilen, sehr gering. Jedenfalls, wenn erwachsene Schwimmer die Tools benützen. Denn die Hilfsmittel werden beim Gebrauch permanent mit Chlorwasser «gespült» und damit faktisch «desinfiziert». Bei kleinen Kindern besteht schon eher die Gefahr, dass eine Ladung Spucke an den Hilfsmitteln kleben bleibt. Wer sicher gehen will, nimmt eigenes Material mit oder taucht die hallenbadeigenen Geräte vor dem Benützen vollständig ins Wasser. 

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