Wusstest du, dass...

Valentin Belz 28. März 2023

…die meisten Laufverletzungen nicht durch das Schuhwerk verursacht werden?

Der Frühling ist da und die Laufsaison hat mit zahlreichen Veranstaltungen bereits volle Fahrt aufgenommen. Kein Wunder: Die angenehmen Temperaturen motivieren ungemein, die Laufschuhe zu schnüren, durch die aus dem Winterschlaf erwachende Natur zu laufen oder sich sogar mit anderen an einem Event zu messen.

Vorsicht beim Einstieg

Wer über die Wintermonate sein Training konsequent durchgezogen hat, wird mit Freude feststellen, dass die Tage länger und dadurch abends auch Runden auf unbeleuchteten Strecken problemlos möglich sind.

Wer sein Training hingegen jetzt erst richtig aufnimmt, sollte sachte an die Belastung herangehen. Denn zwei Punkte dürfen nicht vergessen werden:

  1. Der Bewegungsapparat muss sich zuerst wieder an die Exzentrik gewöhnen
  2. Eine Steigerung des Umfangs von mehr als 10% pro Woche führt in der Regel zu Verletzungen

Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch das Schuhwerk. Davon ist man bis jetzt zumindest ausgegangen. Ein dänisches Forschungsprojekt ist nun aber nach Sichtung von Studien der letzten 40 Jahre zum Schluss gelangt, dass die Schuhe zwar einen Einfluss darauf haben, welche Trainingsbelastungen ein Läufer aushalten kann, bevor er eine Verletzung erleidet. Die Rolle der Laufschuhtechnologie in der Vermeidung von Verletzungen wird möglicherweise aber überschätzt.

Die Studie brachte weitere Erkenntnisse zu Tage:

  • Überpronierer profitieren von Pronationsstützen
  • Funktionalität und Schutz vor Verletzungen sind nicht vom Alter der Schuhe abhängig
  • Der Preis eines Schuhmodells ist hinsichtlich Verletzungsvorbeugung unbedeutend
  • Die Leistung kann durch gewisse Schuhe positiv beeinflusst werden
  • Das Tragen verschiedener Schuhmodelle reduziert die Verletzungsgefahr

Was lernen wir daraus?

  • Die Dosis macht’s: Egal mit welchen Schuhen, es ist entscheidend, dass das Volumen dem Ausgangsniveau entsprechend vernünftig dosiert wird.
  • Bei Problemen gilt es stets zuerst die Intensität der einzelnen Laufeinheiten zu reduzieren. Bringt das nicht die gewünschte Besserung, sollte der Umfang der einzelnen Einheiten heruntergeschraubt werden. Hilft auch das nicht, sollte weniger häufig gelaufen werden.
  • Ein Lauftraining besteht nicht nur aus Laufen allein. Gleich wie man sich nicht nur aus Salat ernährt, sollte man beim Lauftraining auf einen bunten Mix aus Ausdauer, Kraft, Koordination, Schnelligkeit und Beweglichkeit achten.
  • Wer seinem Körper immer wieder die nötige Zeit gibt, um sich zu erholen, kann das Verletzungsrisiko drastisch senken.
Foto: iStock.com/Ridofranz