Céline Aebi im Datasport-Check
Foto: Yara Burkhalter
Die 29-jährige Céline Aebi hat sich in den vergangenen Jahren mit Siegen bei unzähligen Strassen-, Berg- und Trailläufen einen Namen in der Szene gemacht. Die mittlerweile in Utzenstorf wohnhafte Bernerin war letztes Jahr Schweizer Meisterin im Berglauf und hat die Schweiz bereits mehrfach bei internationalen Titelkämpfen vertreten.
Ziele 2025
Ich möchte mich für die Weltmeisterschaften qualifizieren, die Ende September 2025 in den Pyrenäen stattfinden. Dort möchte ich wieder im Uphill-Rennen (nur bergauf) und im Up-and-Down-Rennen (besteht meist aus zwei Runden mit je ca. 400 Hm) an den Start gehen. Ausserdem möchte ich mindestens drei Rennen der Golden Trail Series (eine Rennserie, die mit einem Weltcup vergleichbar ist) absolvieren. Damit könnte ich mich für das Finale Anfang Oktober am Gardasee in Italien qualifizieren, sofern ich die entsprechenden Resultate erziele. Mit dem Top-10-Resultat in Noli (ITA) im Mai konnte ich dafür bereits einen guten Grundstein legen.
Trainingsalltag
Mein Trainingsalltag sieht von Tag zu Tag unterschiedlich aus. Abgesehen von Dauerläufen unterschiedlicher Distanzen mache ich einmal pro Woche ein Stabilitätstraining, ein flaches Schwellentraining, ein bis zwei Krafttrainings und ein Intervalltraining am Berg. Ich trainiere ein- bis zweimal pro Tag an sechs Tagen die Woche. Einen Tag pro Woche mache ich Pause. Eine Trainingswoche könnte beispielsweise so aussehen:
Trainingsvolumen
Meistens sind es 12 bis 14 Stunden pro Woche bei 80 bis 100 km mit ca. 1 500 Höhenmetern, wobei die genaue Verteilung abhängig davon ist, ob ein Wettkampf ansteht und wie das jeweilige Streckenprofil aussieht.
Trainingsphilosophie
Ich höre sehr auf meinen Körper und führe bei Bedarf auch mal kürzere oder langsamere Dauerläufe durch.
Coach
Seit dieser Saison habe ich zwei Trainer. Samuel Geissbühler ist Trainer des LV Langenthal und somit seit 2011 mein Trainer, als ich vom LV Huttwil in den LV Langenthal gewechselt bin. Zusätzlich arbeite ich nun mit Patrick Flückiger zusammen, von dessen Erfahrung als Berglauftrainer ich stark profitiere. Der Grund dafür ist, dass ich mich noch intensiver dem Berglauf und Trailrunning widmen möchte, um noch besser am Berg zu werden.
Krafttraining
Im Winter absolviere ich zwei Krafttrainings pro Woche, im Sommer reduziere ich dies auf eins. Das Krafttraining ist nicht meine Lieblingseinheit, da es in Innenräumen absolviert werden muss. Ich bevorzuge es, mich in der Natur aufzuhalten. Die Dauer beläuft sich jeweils auf ca. 1,5 Stunden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Kraftaufbau der Bein- und Rumpfmuskulatur.
Erholung
Nach harten Trainingseinheiten nehme ich immer einen Regenerationsshake zu mir. Ausserdem mache ich Dehnübungen und nutze die Blackroll. Einmal pro Woche, meist am Freitag, lege ich einen Ruhetag ein. Ansonsten investiere ich leider zu wenig in die Erholung, was an den begrenzten Zeitressourcen liegt. Sonst würde ich mehr Wellnessen, Massagen in Anspruch nehmen und meinem Körper allgemein mehr Ruhe und aktive Erholung gönnen.
Job
Ich arbeite bei einer Versicherung im Krankentaggeldbereich mit einem Arbeitspensum von 70 %. Meine effektive Arbeitszeit liegt jedoch bei 80 %. Jede Woche erziele ich somit Überzeit, sodass ich mehr freie Tage beziehen kann, um an Wettkämpfen oder Trainingslagern teilnehmen zu können.
Trailrunning
Ich liebe es, mich in der Natur aufzuhalten. Trailrunning ist die perfekte Kombination meiner grossen Leidenschaften, Laufen und Zeit in der Natur zu verbringen. Die Begegnungen mit verschiedenen Tieren und die zauberhaften Landschaften machen jeden Trailrun unvergesslich.
Berglauf
Bergläufe absolviere ich schon seit Langem. Als ich noch aktiv auf der Bahn lief, war dies ein guter Ausgleich. Auch die Nähe zur Natur hat mir dabei schon immer gefallen. Jetzt ist es meine Hauptdisziplin und ich habe grosse Freude daran.
Strassenlauf
Diese Disziplin mache ich immer wieder gerne. Da ich Abwechslung brauche, freue ich mich jedes Mal darauf, einen Strassenlauf bestreiten zu können. Dort schätze ich den nahen Kontakt zum Publikum sehr.
Meine Stärke
Ich bin ehrgeizig und habe Durchhaltewillen. Wenn ich mir ein Ziel gesetzt habe, verfolge ich es, bis ich es erreicht habe. Dafür bringe ich auch die nötige Ausdauer mit.
Meine Schwäche
Ich bin sehr ungeduldig.
Mein Erfolgsrezept
Ein spezifisches Erfolgsrezept habe ich nicht. Man muss einfach mit Leidenschaft dabei sein, ehrgeizig und durchhaltewillig sein, dann kommen die Erfolge automatisch.
Wir danken Céline Aebi für die spannenden Antworten.
Mehr Infos zu Céline Aebi gibt es hier.
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