Dos und Don'ts in der Trainingspause

Valentin Belz 9. November 2023

Foto: iStock/johnkellerman

Was für Profis selbstverständlich ist, ist für viele Hobbysportler ein Fremdwort: die Trainingspause. Ein Zeitraum von drei bis vier Wochen, in dem man Körper und Geist die Möglichkeit gibt, sich ausgiebig zu erholen und die Batterien wieder aufzuladen. Dass dies im dicht gedrängten Sportkalender gar nicht so einfach ist, versteht sich von selbst. Aber jeder und jede sollte versuchen, diese Pause bewusst einzuplanen und nicht darauf zu warten, dass der Körper sich die Pause selbst holt, weil man wieder einmal nicht auf die Zeichen des Körpers gehört hat.

Eine Pause hat viele positive Effekte. Angefangen von der Erholung der passiven Strukturen über die Regulierung des Hormonhaushaltes bis hin zur Steigerung der Motivation und der psychischen Leistungsbereitschaft. Vor allem aber bringt dich die Trainingspause entgegen deiner Erwartung auf ein höheres Leistungsniveau, weil du mit neuer Energie und aufgeladenen Batterien gestärkt zurückkommst.

Aber worauf musst du achten? Was solltest du tun und was besser lassen? Hier sind die wichtigsten Dos und Dont's.

Dos:

  • Loslassen: Geniesse das Gefühl, nichts tun zu müssen. Du musst nicht mehr früher aufstehen, die Mittagspause opfern oder abends der Familie fernbleiben. Du gewinnst Zeit, weil kein Training mehr auf dem Tagesplan steht und kannst dich entspannt anderen Dingen widmen.
  • Tun, wofür sonst keine Zeit bleibt: Wer regelmässig trainiert und sich auf ein Ziel vorbereitet, dem fehlt zum Beispiel oft die Zeit für grössere Einkäufe, Besuche bei Freunden, einen Kinobesuch oder einen Städtetrip. In der Trainingspause fallen so viele Termine weg, dass Zeit für Tagesinhalte bleibt, die einmal nichts mit Sport zu tun haben und die den Geist auf neue Gedanken bringen.
  • Ein Blick zurück: Während der Saison ist es oft schwierig, Training und Wettkämpfe objektiv zu analysieren und gegebenenfalls Anpassungen im Trainingsprozess vorzunehmen. Ganz anders in der Trainingspause. Dann kann man in Ruhe zurückblicken, überlegen, wann man sich gut gefühlt hat, wann man in Form war, was man im nächsten Jahr erreichen und verbessern möchte.
  • Alternative Sportarten: Man muss in der Trainingspause nicht komplett auf Sport verzichten. Wer sein Training nicht auf null reduzieren kann, ist gut beraten, sanfte Sportarten mit geringer Intensität zu wählen und sich möglichst genussorientiert zu bewegen.
  • Mehr Schlaf: Die beste Erholung ist und bleibt der Schlaf. Achte deshalb darauf, so viele Stunden wie möglich zu schlafen. Ist das Bedürfnis am Anfang grösser als gegen Ende der Pause, ist das ein Zeichen, dass sich dein Körper erholt hat und du bereit bist, wieder loszulegen.

Dont's:

  • Mehr arbeiten: Wenn du nicht mehr trainierst, gewinnst du auf einen Schlag viele Stunden, die du leicht mit Arbeit füllen könntest. Widerstehe der Versuchung und nutze die Zeit stattdessen für Dinge, für die du im Trainingsalltag keine Zeit findest, die du aber gerne machen würdest.
  • Flucht ins andere Extrem: Wer die ganze Saison über konsequent trainiert und ernsthaft gelebt hat und dann plötzlich ohne Sport auskommen muss, kann durchaus in ein anderes Extrem abdriften und zum Beispiel die Nacht zum Tag machen. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn es sich um ein Wochenende handelt. Wird es aber zur Regel, sind die Batterien nach der Pause alles andere als aufgeladen und der Wiedereinstieg wird sehr schwer.
  • Intensive, erschöpfende Belastungen: Wer in der Pause nicht stillsitzen kann, sollte zumindest auf auszehrende und hochintensive Belastungen verzichten, Tempo, Watt und Durchschnittsgeschwindigkeit ausser Acht lassen und sich stattdessen ohne Leistungsgedanken nach Lust und Laune bewegen.
  • Pause abbrechen: Der Nutzen einer Pause ist unbestritten. Deshalb wäre es ein Fehler, dieses Element, das einfach zum Trainingsjahr eines Sportlers gehört, vorzeitig abzubrechen oder ganz wegzulassen.