Interview mit Ramona Forchini
Foto: Thomas Weschta
In ihrem ersten internationalen Marathon-Titelkampf wurde die 26-jährige Toggenburgerin im vergangenen Oktober sogleich Weltmeisterin! Umso erstaunlicher war dieser Erfolg, wurde die ehemalige U23-Weltmeisterin im Cross-Country doch im Sommer durch einen hartnäckigen Infekt gebremst und konnte kaum trainieren.
Ein schwieriges Jahr 2020 hast du mit dem Marathon-Weltmeistertitel gekrönt. Welches waren für dich rückblickend die Schlüssel zum Erfolg?
Corona machte es uns Athleten ohnehin schon schwierig genug. Aber die krankheitsbedingte zweimonatige Pause im Sommer stellte meinen Plan nochmals komplett auf den Kopf. Doch die Freude an dem was ich tue, überwog stets. Das gab mir Motivation, neue Pläne zu schmieden und durchzubeissen.
Was hast du in diesem schwierigen Jahr gelernt, und wirst du allenfalls auch zukünftig anwenden?
Auf jeden Fall habe ich Geduld gelernt: Zuerst den Lockdown abzuwarten und dann zu Hause zu sitzen und zuzuschauen, wie die Rennen ohne mich stattfinden. Das tat schon weh. Aber wie war das nochmal? Nach dem Regen scheint die Sonne! So habe ich gelernt, dass wenn es ganz tief geht auch wieder hoch hinaus gehen kann.
Welches sind deine drei wichtigsten Trainingstipps für Hobbybiker, die dieses Jahr an einem Rennen starten möchten?
- Sei flexibel! Das ist wohl aktuell das Wichtigste. Wegen Corona können deine Ziele plötzlich unter den Füssen weggezerrt werden, wenn die Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden.
- Warte dein Material! Ein intaktes Material ist nicht nur schneller und sicherer, sondern gibt dir auch mehr Freude im Training.
- Hab Spass! Verliere nicht die Freude, sollte etwas nicht so laufen, wie du dir das vorstellt. Trainiere hart und behalte immer ein Lächeln im Gesicht.
Wie sieht eine "normale" Trainingswoche bei dir aus?
Wir trainieren je nach Trainingsphase unterschiedlich. Im Winter gehören zum Beispiel nebst dem Krafttraining auch Langlauf-, Jogging-, oder Skitourensessions zum Programm. Aufgrund des Wetters trainiere ich dann meist zweiphasig. Während der Wettkampfphase vermindert sich die Trainingszeit meistens, da das Reisen viel Zeit in Anspruch nimmt. Die Erholung zählt zum Wichtigsten. Deshalb geniesse ich die Ruhetage und erledige dann meist auch meine Büroarbeiten.
Gibt es 1 Geheimtipp, den du uns preisgeben kannst?
Es ist kein Geheimtipp – es ist etwas ganz Simples: "Tun und nicht träumen". Wenn ihr mehr wissen wollt, was ich gerade so treibe, dann folgt mir auf Instagram oder Facebook :-)
Wir danken Ramona Forchini für die interessanten Antworten und wünschen eine erfolgreiche Saison!
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