Julian Alaphilippe im Datasport-Check
Image: ©anoukflesch
Er gehört zu den charismatischsten Figuren im Profi-Radsport: Der 32-jährige Julian Alaphilippe begeistert mit seinem offensiven Rennstil, seiner Unberechenbarkeit und seinem unbestreitbaren Kämpferherz. Und der zweifache Weltmeister fährt seit diesem Jahr für das Schweizer Tudor Pro Cycling Team.
Ziele 2025
Das nächste grosse Ziel ist natürlich die Tour de France, ein mythisches Rennen, das einen Höhepunkt in der Karriere darstellt und mich sehr motiviert, sowohl wegen der Bedeutung, die es verkörpert, als auch wegen der Emotionen, die es auslöst. Ich habe immer noch Lust, dort grosse Momente zu erleben.
Tudor Pro Cycling Team
Heute gehöre ich zum Tudor Pro Cycling Team, einem jungen, aber überaus ehrgeizigen Team, in dem ich mich wirklich wohl fühle, aufblühe und von Menschen umgeben bin, die im Bereich der Arbeitseinstellung und Leidenschaft die gleichen Werte wie ich teilen.
Hauptunterschiede zum früheren Arbeitgeber Quickstep
Es handelt sich natürlich um zwei verschiedene Strukturen mit unterschiedlicher Geschichte und Arbeitsweise, aber in beiden Fällen habe ich ein sehr hohes Mass an Professionalität vorgefunden, jedes mit seiner eigenen Teamkultur.
Entwicklung des Radsports
Was mir heute auffällt, ist, wie professionell die jungen Fahrer bereits sind. Viel früher als wir damals. Schon bei den Junioren ist das Niveau der Weltbesten sehr hoch, und ich würde sagen, dass sich das am meisten verändert hat, seit ich zu den Profis übergetreten bin.
Meine Stärke
Was mich auf dem Rad am meisten auszeichnet, ist zweifellos mein Punch, also die Fähigkeit, in explosiven Momenten den Unterschied zu machen, wenn man in wenigen Minuten alles geben muss.
Meine Schwäche
Meine Schwäche? Ich behalte sie lieber für mich;-) Jeder hat seine Grenzen, aber das Wichtigste ist, dass man mit ihnen umgehen kann und täglich daran arbeitet, sie zu erweitern.
Tour de France
Die Tour de France ist wirklich etwas ganz Besonderes. Sie ist das prestigeträchtigste Rennen, das am meisten verfolgt wird, das Rennen, von dem alle Fahrer seit ihrer Kindheit träumen. Es ist das grösste Rennen der Welt, das Rennen, bei dem alle Emotionen um ein Vielfaches gesteigert werden und jeder Tag zu einem historischen Moment werden kann.
Lieblingsrennen
Von allen Rennen im Kalender habe ich ein besonderes Faible für die Strade Bianche. Es ist ein einzigartiges Rennen, das zugleich anspruchsvoll, spektakulär und charaktervoll ist.
Rennen, das ich am liebsten gewinnen würde
Lüttich-Bastogne-Lüttich ist ein Rennen, von dem ich schon lange träume. Es ist eindeutig das Rennen, das ich am liebsten in meine Siegerliste aufnehmen würde, denn es ist sowohl prestigeträchtig als auch historisch und genau auf mein Profil zugeschnitten.
Wattmessung
Während der Rennen konzentriere ich mich nicht zu sehr auf Zahlen. Ich fahre lieber nach Gefühl, nach Instinkt, denn so fühle ich mich am freiesten und am meisten im Einklang mit meiner Leistung.
Pulsmessung
Die Herzfrequenz verwende ich vor allem während der Höhentrainings oder in der Vorbereitungsphase, aber sobald ich im Rennen bin, ist mein Körpergefühl der wichtigste Anhaltspunkt für mich.
Subjektiver Anstrengungsgrad
Der Radsport ist ein körperlich und geistig so anspruchsvoller Sport, dass man immer wieder tief in sich gehen muss, um sich Tag für Tag selbst zu übertreffen.
Mehr Aero oder weniger Gewicht
Heutzutage muss man in der Lage sein, zwischen Aerodynamik und Leichtigkeit zu jonglieren, um die richtige Balance zu finden und um so schnell wie möglich zu sein.
Schlüssel zum Erfolg
In diesem Sport gibt es kein Patentrezept; der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer Summe aus kleinen Details, enormem persönlichem Einsatz und ständigem Teamwork - und wenn alles zusammenpasst, dann geschieht die Magie.
Geheimtipp
Wenn ich einen Ratschlag geben könnte, wäre es, immer zu versuchen, jeder Situation etwas Positives abzugewinnen, auch wenn sie kompliziert ist, denn oft lernt man in der Not am meisten.
Wir danken Julian für die spannenden Antworten.
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