Langlauftraining im Sommer

22. August 2023

Wer auf den Langlaufski im Winter fit sein will, muss bereits jetzt im Sommer etwas dafür tun. Die besten Möglichkeiten im Kurzbeschrieb.

 

DEN oder DIE Langläuferin gibt es ausser im Profisport eigentlich gar nicht, denn die Anhänger der schmalen Latten treiben auch im Sommer Sport, meistens andere Ausdauersportarten wie Laufen oder Velofahren. Das verbessert die Ausdauer und allgemeine Fitness, die im Langlauf so wichtige Koordination bzw. das «Schneegefühl» bleiben aber aussen vor.

Wer sich daher im Spätsommer gezielt auf die Langlauf-Saison einstimmen möchte, tut gut daran, spezifischere Trainingsformen zu wählen, die der Langlaufbewegung näherkommen. Die wichtigsten im Überblick.

Rollski Skating

Der Bewegungsablauf beim Skating auf Rollski unterscheidet sich kaum von dem im Winter gewohnten Skating auf Schnee. Entsprechend ist Rollski-Skating für ambitioniertere Langlaufsportler die Sommertrainingsform Nummer 1.

Wichtige Punkte

  • Skating-Rollski sind mit +/- 60cm Länge etwas kürzer als Klassisch-Rollski und haben schmale Gummiräder – vergleichbar mit jenen von Inline-Skates.
  • Schuhe (in Langlaufbindung eingeklinkt) und Stöcke können dieselben wie im Winter verwendet werden.
  • Ein abruptes Stoppen ist nicht möglich, eine gute Verzögerung nur mit Übung machbar!

Kosten: Franken 200.- bis 500.-

 

Rollski Klassisch

Auch mit den Klassisch-Rollski kommt der Bewegungsablauf dem Langlaufen auf Schnee am nächsten und sind daher erste Wahl. Klassisch-Rollski sind rund 70 Zentimeter lang und rollen auf eher breiten, weichen Gummiwalzen. Bei einem der beiden Achspaare ist eine Rücklaufsperre eingebaut, wodurch beim Diagonalschritt der Abstoss möglich ist.

Wichtige Punkte:

  • Anders als im Winter mit einer Klassisch-Loipe gibt es auf Teer keine geführten Spuren, das erfordert eine aktive und präzise Skiführung.
  • Schuhe (in Langlaufbindung eingeklinkt) und Stöcke können dieselben wie im Winter verwendet werden.
  • Geradeaus oder bergauf ideal, aber für Abfahrten nicht geeignet, weil nur leichtes Bremsen bzw. Verlangsamen des Tempos möglich ist. Abruptes Stoppen geht nicht!

Kosten: Franken 200.- bis 500.-

 

Skikes

Skikes haben sich zu einem alternativen Sommer-Trainingsgerät gemausert, weil sie nicht so schnell sind und durch das ausgeklügelte Bremssystem eine relativ hohe Sicherheit bieten. Im Vergleich zu den Rollski-Versionen ist der Bewegungsablauf beim Laufen mit Skikes aber deutlich vom winterlichen Langlaufen entfernt.

Wichtige Punkte:

  • Das sehr effektive Bremssystem erlaubt es, auch steilere Abfahrten zu bewältigen.
  • Skikes können dank den Luftreifen nicht nur auf Teer, sondern auch auf Waldwegen benutzt werden.
  • Benötigt keine Langlaufschuhe, man kann auch mit Sportschuhen einsteigen.
  • Skikes sind recht schwer und daher etwas schwerfällig im Einsatz.

Kosten: Franken 350.- bis 600.-

 

Inline-Skates mit Stöcken (Nordic Blading)

Reinrassiges Inline-Skating ist für die Beinmuskulatur bereits eine gute Trainingsform, auch wenn sich der Beinabstoss durch den guten Grip auf dem Teer gegenüber der Skating-Technik anders anfühlt. Mit Stöcken (Nordic Blading) kommt man dem Skating-Bewegungsablauf etwas näher, zumindest bezüglich Koordination zwischen Armen und Beinen.

Wichtige Punkte:

  • Mit Stöcken sind vor allem stark ansteigende Bergaufstrecken geeignet, da Inline-Skates auch bei einem breiten Fusswinkel wenig Platz beanspruchen.
  • Bei flachen Strecken ist man fast zu schnell unterwegs, um die Stöcke im Rhythmus passend einsetzen zu können.
  • Durch die kurze Schiene ist der Skate recht wendig und für geübte Skater das Bremsen mit Inline-Skates daher einfacher und effektiver als mit Rollski.

Kosten: Franken 150.- bis 700.-

 

Skigang

Ambitionierte (Lang)läufer springen schon seit Jahrzehnten stockbewaffnet die Alpweiden hinauf, um ihr Stehvermögen und vor allem auch ihre Armarbeit zu fördern. Das Laufen oder auch Walking mit Stöcken hat den grossen Vorteil, dass auch Rumpf, Arme und Schultern trainiert werden.

Wichtige Punkte:

  • Am effizientesten kann man Stöcke im leicht ansteigenden bis steilen Gelände einsetzen. Dabei ist es am sinnvollsten, zwischen unterschiedlichen Schrittformen abzuwechseln, also beispielsweise intensive und fordernde Laufsprünge mit zügigem Nordic Walking zu kombinieren, damit man sich zwischendurch erholen kann.
  • Die ideale Stocklänge ist von Kondition, Körpergrösse und Geländeform abhängig, entscheidend sind Gefühl und Wohlbefinden. Als Faustregel gilt, dass der Stock so lange sein sollte, dass der Arm maximal 90 Grad angewinkelt ist und der Unterarm parallel zum Boden verläuft, wenn der Stock mit dem Griff in die Hand genommen und senkrecht auf den Boden gestellt wird.
  • Am besten eignen sich aufgrund ihrer speziellen Handschlaufen Nordic Walking-Stöcke. Damit kann man den Stock wie beim Skilanglauf hinten nach dem Ausschwingen des Armes loslassen, ohne dass er aus der Hand fällt.

Kosten: Franken 70.- bis 240.-