Interview mit Gabriel Lombriser

26. Januar 2016

Egal für welche Sportart du die Startnummer montierst, der Erfolg ist dir gewiss. Du warst unter anderem in der Berglauf- und Duathlon-Nationalmannschaft, warst der stärkste Schweizer Treppenläufer, als Triathlet auf Hawaii und zwei Mal als Single auf dem Podest des Gigathlons. Welches sind für dich die drei Hauptgründe für deine Erfolge in den verschiedenen Sportarten? 

Als erstes, denke ich, dass die Freude am Ausdauersport der grösste Schlüssel zum Erfolg ist. Ich mag es einfach draussen zu sein und in unserer schönen Natur unterwegs zu sein. Laufend, per Bike, Rennvelo, mit Inlineskates, oder auch mit den Langlaufskis - Am liebsten natürlich mit Freunden. Auch denke ich, dass meine Vielseitigkeit ein grosser Vorteil ist. Während die Velofahrer im Winter gut mal den Koller bekommen auf ihrer Rolle zu Hause, kann ich dann die Schwerpunkte auf andere Disziplinen wie Laufen, Schwimmen oder Langlauf setzen und so für viel Abwechslung im Trainingsalltag sorgen. Da bleibt die Motivation vorhanden und die Energie für eine lange Saison. Weiter liegen mir sicher die Sportarten welche ausdauer- und kraftbetont sind, am besten - Je länger und je steiler, desto besser. Wichtig ist es für mich auch immer ein konkretes Ziel zu haben um das Training optimal auszurichten. Nach vielen Jahren im Ausdauersport weiss ich auch worauf es ankommt und was mein Körper braucht um am Tag X in Form zu sein. 

Dein Wissen für optimales Training fliesst nun im running.COACH, dem online Trainingsplan für Läufer, ein. Welche darin eingepflegten Trainingsgrundsätze gelten für die Sportler aller Leistungsniveaus? 

Wichtig ist der Mix der Anzahl Trainingseinheiten, der Intensitäten und der Dauer der einzelnen Trainingseinheiten. Viele Läufer/innen und auch andere Ausdauer-Athleten trainieren oft in der gleichen Intensität und meist auch die gleiche Distanz. running.COACH fordert die Läufer/innen mit intensiven Einheiten, bremst sie aber auch mal mit ruhigen Trainings. Auch werden die einzelnen Trainings mit Kräftigungs- und Technik-Übungen und Erholungsmassnahmen ergänzt. So werden amitionierte Sportler/innen optimal an einen Zielwettkampf herangeführt und Laufeinsteiger werden duch einen strukturierten und abwechslungsreichen Plan das Laufen näher gebracht.

 

Du bist nicht nur Athlet und Coach, sondern auch Organisator von "10 Meilen Laufen" in Laufen. Was für Anpassungen hast du aufgrund deiner eigenen Wettkampferfahrungen im Laufkonzept gemacht? 

Der Event ist mit einem tollen OK schon seit Jahren erfolgreich unterwegs und hat ein stetiges Wachstum. Das Konzept mit der längeren 10 Meilen Strecke und einem kürzeren Strecke von 4 Meilen hat sich sehr bewährt. Durch die interessanten Begegnungen, die ich durch den Sport erleben durfte, konnte ich immer wieder interessante Kontakte knüpfen, welche den Event weiterbringen. So sind wir bei der diesjährigen Austragung bereits das zweite Mal Austragungsort des smrun Masters Laufcup und sind im Kinder- und Jugendbereich schon seit einigen Jahren bei der I'm fit Serie der Migros dabei.

Welches sind deine sportlichen Ziele 2016 und wie sieht der Aufbau darauf aus? 

Nach einer grösseren Verletzung und Operation im Herbst letzen Jahres bin ich nun wieder im Aufbau. Mein Ziel ist es im Sommer wieder ganz fit zu sein, so dass ich im September bei der Heim - Duathlon WM, beim Powerman Zofingen, in Höchstform sein möchte.

Welches sind deine jeweils drei wichtigsten Tipps für Bergläufer, Duathleten, Triathleten, Gigathleten und Hobbyläufer? 

Bergläufer 

  1. Trainiere in relevantem Gelände
  2. Mach die intensiven Einheiten auch am Berg
  3. Führe regelmässig Krafttraining durch

Duathleten

  1. Trainiere deine schwächere Disziplin, vernachlässige aber nicht deine Stärke
  2. Baue regelmässig Wecheltrainings, insbesondere in der Vor-Wettkampfphase, ein
  3. Absolviere die intensiven und langen Einheiten möglichst oft mit Freunden!

Triathleten

  1. Achte auf die Technik - nicht nur beim Schwimmen
  2. Schliesse dich einem Klub an, um möglichst vom Coach und vom Team zu profitieren. Sei dies beim Schwimmtraining, intensiven Lauftraining oder auf den Veloausfahrten
  3. Auch wenn die meisten Triathlons flach sind - meide im Training nicht die Steigung!

Gigathleten

  1. Trainiere deine unbeliebten Disziplinen genauso gut wie deine Lieblingsdisziplin
  2. Führe lange Trainingstage und -wochenenden durch
  3. Plane die Logistik und die Ernährung - und sei auf Unvorhergesehens vorbereitet!

Hobbyläufer

  1. Beweg dich regelmässig - lieber 3 x die Woche 15 min Training als 1 x mit Biegen und Brechen 1h knorzen
  2. Nur weil es Laufen heisst, heisst es nicht, dass nur gelaufen werden muss. Am Anfang macht es Sinn, das Laufen immer wieder durch zügiges Walking zu unterbrechen. Mit der Zeit werden die Walkingabschnitte kürzer, die Laufabschnitte länger
  3. Mach mit Freunden ab für dein Training! Mit einer kleinen Verpflichtung ist kein Wetter schlecht!

 

 

 

Foto: ZVG