Interview mit Jonathan Schmid
Der Adelbodner Jonathan Schmid ist nicht nur der aktuell beste Bergläufer der Schweiz, sondern auch Organisator des Vogellisi-Berglaufs, im Rahmen dessen im Juli die Masters Trailrunning- und Berglauf-EM ausgetragen wird.
Kannst du uns mehr über diese geplanten Trailrunning- und Berglauf-Europameisterschaften erzählen?
Adelboden ist der Austragungsort der Masters EM vom 7.-9. Juli 2023. Der Trail ist 35 km lang und 1'800 Höhenmeter sind zu bezwingen. Es ist eine wunderschöne Strecke, die technisch nicht sehr anspruchsvoll und somit für geübte Läufer gut machbar ist. Die schönsten Wanderwege in Adelboden konnten in den Traillauf integriert werden, was die Strecke sehr attraktiv macht. Ich freue mich, dass ich allen Teilnehmern das schönste Tal der Welt mit diesem Trail zeigen darf. Beim Berglauf ist eine Distanz von 8.8 km mit 667 Höhenmetern zurückzulegen. Er ist eine verkürzte Version der Vogellisi-Berglauf-Strecke. Der Blumenweg vor dem Ziel, der See beim Hahnenmoos und der höchste Punkt des Rennens auf dem Platti bieten die Highlights des Berglaufs. Der Anlass startet am Freitag mit einem Umzug aller vertretenen Länder durchs Dorf von Adelboden und anschliessender Eröffnungsfeier.
Welches sind deine wichtigsten Tipps für ein erfolgreiches Trailrunning-Rennen? Und für ein Berglauf-Rennen?
Wichtig ist, dass man sich auf die Distanz, welche man Laufen will (Berglauf oder Trail) mit entsprechendem Training vorbereitet. Läuft man im Flachen einen Marathon und fühlt sich gut vorbereitet, kann dies in den Bergen anders aussehen. Bei einem Trail von 1'800 Höhenmetern ist meist das Runterlaufen die grösste Herausforderung. Mein Tipp ist im Vorfeld darum mehrmals Downhills von über 1'000 Höhenmetern zu machen.
Bei den Vorbereitungen für einen Berglauf macht das Training in den Bergen, respektive in hügeligem Gelände Sinn. Die beste Vorbereitung ist sicher, wenn man die Strecke in Originallänge vor Ort abläuft.
Was sollten Läuferinnen und Läufer, welche keine längeren Anstiege vor der Haustüre haben, in ihrer Vorbereitung auf einen Trail oder Berglauf unbedingt berücksichtigen?
Die gleiche Strecke 4 - 5 mal laufen. Die Steigung ist auch möglich auf einem Laufband zu trainieren, wobei dies für Downhill nicht möglich ist. Daher macht es Sinn, an einen entsprechenden Ort zu fahren, der diese Möglichkeit bietet. Ohne entsprechendes Training kann es im Downhill schnell gefährlich für Verletzungen werden.
Wie trainierst du das Bergablaufen und auf was achtest du im Rennen, wenn es bergab geht?
Wenn ich ein Berg-Intervall mache, versuche ich auch beim Runterlaufen das Renntempo zu halten. Es erfordert viel mehr Konzentration, da ein falscher Tritt grössere Konsequenzen nach sich ziehen kann, als beim Uphill. In einem Rennen sind die Downhillpassagen als wichtiger einzustufen als der Uphill und dementsprechend das Rennen einzuteilen.
Gibt es einen Geheimtipp, den du uns preisgeben kannst?
Das Wichtigste für mich ist, dass man die Freude nicht verliert bei dem, was man macht!
Foto: zvg
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